
Im mittigen Diagramm zeigt die blaue Linie den Verlauf von Stellenaufrufen über die einzelnen Wochentage, normiert auf den Montag auf Grundlage von knapp einhunderttausend Stellenausschreibungen im zweiten Halbjahr 2018. Es fällt sofort auf, dass die Motivation zur Stellen-Recherche nach einem erholsamen Wochenende an Montagen und Dienstagen am grössten zu sein scheint und dann im weiteren Wochenverlauf stark nachlässt, wenn sich die Arbeitnehmer wieder an den Arbeitsalltag gewöhnt haben.
Als Recruiter sollte man dieses Wissen nutzen und auf Plattformen mit einer Standard-Publikationsdauer von dreissig Tagen wenn möglich als Ausschreibungsbeginn den Montag wählen, da die Stelle so an den leistungsstärksten Tagen zu Beginn zuoberst gelistet wird und auch insgesamt an fünf Mon- und Dienstagen gefunden werden kann. Erfolgt die Ausschreibung z.B. an einem Mittwoch, wird sie nur an vier Montagen publiziert und erzielt somit eine geringere Reichweite. Solch guten Ratschläge haben einen Nachteil: sobald sie von Allen befolgt werden, ist der Vorteil dahin; konkret der Fall wäre das, wenn ungleich mehr Publikationen an einem Montag beginnen als es ein Mehr an Stellensuchenden an diesem Tag gibt. Dann ist es durchaus sinnvoll, antizyklisch zu handeln und die Ausschreibung an einem Samstag zu starten, denn es ist ja nicht so, dass sich dann niemand auf Stellensuche begibt – immerhin wählen noch über 10% der Kandidaten den Samstag für ihre Stellensuche. Und Ihre Stelle steht dann im Listing ganz oben.
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